© Machine Théâtre
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Woyzeck oder ein Verschwinden

Machine Théâtre, Montpellier (F)

Tags
Produktionsleitung und Gastspielmanagement
Theater

Unsere Geschichte ist eine Bearbeitung des «Woyzeck» von Büchner. Die ursprüngliche Version erzählt den Lebensweg eines Soldaten, der seinem Kapitän dienen und sich selbst medizinischen Experimenten unterziehen muss und schließlich seine Frau tötet. Unsere Geschichte findet in einer Art Vorzimmer statt, dem Warteraum unseres Bewusstseins, das wir uns als einen Ort zwischen Leben und Tod vorstellen können. Ein Engel mit schwarzen Flügeln raucht in einer Ecke, während Woyzeck eine mögliche Marie hinter sich her zieht.
Dies ist der Anfang einer Geschichte, die sich unendlich abzuspielen scheint. Es ist die Geschichte eines Mannes, der durch seine psychische Labilität zerbrechlich geworden ist, durch den öffentlichen Verrat seiner Frau gedemütigt wurde und schließlich zum Mörder wird. Aber in dieser Geschichte bleibt der Mord ohne Folge, die Besessenheit von Woyzeck wiederholt sich wie in einem Karussell, in dem die gleichen Figuren abwechselnd hoch und nieder gehen. Dieses Karussell dreht sich und Woyzeck stürzt immer tiefer hinab in seine eigene Vernichtung, seine letzte Vereinsamung.
Marie ist da, als ob sie auf ihren Tod warten würde. Die Begierde, die sie für den Tambourmajor empfindet, stellt einen letzten Versuch dar, dem Tod zu entkommen. Zwei Figuren sehen Woyzeck fallen und begleiten ihn in seinen Fall: Ein quasi Engel und eine quasi Femme Fatale, letzte Vertreter der medizinischen Macht und des moralischen Anstandes. Aber in dieser Welt ist die Moral ein leerer Ruf und die Medizin ein Vorwand, den Menschen wie eine Sache zu benutzen.
(Machine Théâtre)

Mitwirkende

Regie
Céline Massol
Darstellern
Ludivine Bluche
Christelle Glize
Franck Ferrara
Dramaturgie
Royds Fuentes-Imbert
Bühnenbild, Technische Leitung
Jean-Marie Deboffe
Tonregie
Alexandre Flory
Lichtregie
Guillaume Pincemin
Produktionsleitung
Laetitia Hebting
Gastspielemanagement Frankreich
Elodie Couraud
Gastspielemanagement Deutschland
Catherine Launay
Produktion
Machine Théâtre, Compagnie gefördert durch das Kulturministerium DRAC Languedoc Rousillon (Generaldirektorat für kulturelle Angelegenheiten des Languedoc-Roussillon), Partnerschaft mit der Compagnie du Cratère, Scène nationale d’Alès
Koproduktion
Théâtre d’O, Montpellier (F)
Le Cratère, Scène nationale d’Alès (F)
Regionaler Naturpark Narbonnaise (F)
Mit Unterstützung von
DRAC Languedoc-Roussillon (Generaldirektorat für kulturelle Angelegenheiten des Languedoc-Roussillon) (F)
Regionalrat Languedoc-Roussillon (F)
Generalrat der Region Hérault (F)
Stadt Montpellier (F)

Pressestimmen

Woyzeck oder das Verschwinden ist ein neuer Blick auf Büchners Woyzeck. Wenig Worte, doch eine große darstellerische Kraft, wenn der Mord an Marie und der Fall des Antihelden gleichsam in einer höllischen Spirale immer aufs Neue wiederholt werden. Man ahnt die enorme Energie der Schauspieler.
(La Gazette de Nîmes)

Man wird hineingezogen in die `Aberratio mentalis partialis´ des Woyzeck, taucht ein in ein schwarzes, weißes, rotes Theater voller Licht und Schatten, ein Tanztheater im Geiste Pina Bauschs, in dem die Szenen von Verführung und Tod wie in einem fantastischen Wirbel immer aufs Neue gespielt werden. Eine originelle, erfindungsreiche, verstörende aber auch verführerische Inszenierung.
(La Marseillaise)

Ausgehend von Büchners Text setzt Céline Massol auf die Kraft des Visuellen: Das perfekte Zusammenspiel von Licht und Schatten lässt die Szenerie wie ein impressionistisches Gemälde erscheinen, das den Mord an Marie durch ihren außer sich geratenen Ehemann zum Sujet macht. Der Zuschauer vergisst Zeit und Raum, und bestimmte Bilder werden ihn nicht so schnell loslassen.
(Midi Libre)

Céline Massol gelingt eine poetische Verdichtung von Büchners Stück. Ein ästhetisches Erlebnis, ein befremdlicher Traum und eine schauspielerische Leistung der Darsteller, dass einem der Atem stockt.
(La Gazette)

Weitere Projekte