Ton und Kirschen Wandertheater (D)
Ein Geschehen, welches sich in dem schwedischen Kupferbergwerk von Falun ereignete, regte viele deutsche Romantiker an. Ein Bergmann wurde einen Tag vor seiner Hochzeit im Bergwerk verschüttet. Seinen Leichnam fand man fünfzig Jahre später bei Grubenarbeiten unversehrt und wohlbehalten wieder. Nur die inzwischen greise gewordene Braut des Toten erkannte ihn.
E. T. A. Hoffmann hat diesen Stoff im Jahr 1819 in eine Novelle verwandelt.
Der Matrose Elis Fröbom entscheidet sich nach dem Tode seiner Mutter, das Leben auf der See aufzugeben. Es zieht ihn nach Falun, um dort eine Arbeit als Bergmann anzunehmen. Er verlobt sich mit der Tochter eines Bergwerkbesitzers. Am Tage der Hochzeit, welcher auf einen Johannistag fällt, einer der wenigen Tage, an denen die Arbeit der Bergmänner ruht, zieht es ihn noch einmal in den Berg hinunter, in dem er dem Zauber der Herrscherin unter Tage verfiel. Er bezahlt seinen Abstieg mit dem Leben. 50 Jahre später wird seine Leiche zwischen zwei Schächten gefunden und ans Tageslicht gehoben. Das kupfervitriolhaltige Wasser hatte seinen Körper konserviert.
Diese Erzählung betont die Bedrohlichkeit des Bergwerks als eines realen, gleichzeitig gefährlichen und geheimnisvollen Ortes. An dieser Novelle interessiert uns die metaphysische Dimension, das Spiel mit Realität, Traum, Fantasie und Melancholie. Sie sprengt Grenzen und öffnet ein Tor in die unendlichen Tiefen des Unbewussten.
Die Künstler der Romantik, zu denen auch E.T.A. Hoffmann gehörte, können zu den Erfindern der Psychoanalyse gezählt werden. Der Bereich des Unbewussten und des Traumes war das Reich der Kreativität. Daher handeln ihre Stücke, ihre Literatur, ihre Lyrik, ihre Musik, ihre Malerei auch weitgehend in der Nacht und in der Dämmerung.
(…) Zwischen Hell und Dunkel.
Die Inszenierung changiert zwischen Realität und Traum, zwischen Vision und Wahn, was einen Großteil ihres Reizes ausmacht. Astrid Priebs-Tröger (PNN)
(…) Poetischer Realismus, wie man ihn sich nur wünschen kann.
Regine Bruckmann (Zitty Berlin)
(…) Mit vergleichsweise wenigen Mitteln zieht das Ensemble alle Register, spielt mit Masken, Licht und Musik, um eine einzigartige Bilderwelt zu erschaffen. Die Abgründige theatrale Erzählung bleibt in Erinnerung.
Ulrike Borowczyk (Berliner Morgenpost)
Hier gibt es den Trailer.